Feste Tradition im Landtag: 25 Jahre Know How Transfer der Wirtschaftsjunioren Bayern
Seit 1994 ist es das Ziel des Know How Transfers jungen Unternehmern einen Einblick in den Alltag der Parlamentarier zu vermitteln. Im Gegenzug erhalten diese zahlreiche Praxisbeispiele dafür, wo es in der betrieblichen Praxis hakt. In diesem Jahr fand der Erfahrungsaustausch vom 26. – 28.11.2019 statt.
„Zeigst du mir deinen Betrieb, zeige ich Dir meinen“ so definiert die Landesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Bayern, Marlen Wehner, die Grundidee des Know How Transfers. Denn auch wenn Wirtschaft und Politik fast täglich im Dialog stehen, bleibt der Arbeitsalltag der jeweils anderen Seite meist schemenhaft und abstrakt. Genau hier schafft der Know How Transfer Abhilfe. Junge Unternehmer und Führungskräfte aus ganz Bayern verbringen zwei volle Tage im Landtag, begleiten Abgeordnete zu ihren Terminen und nehmen an Ausschusssitzungen teil. Ganz nebenbei lernen die Parlamentarier über die Probleme in den Unternehmen und können diese Erfahrungsberichte weiter in Ihre Fraktionen tragen.
Fester Bestandteil des Programmes waren auch in diesem Jahr die Fraktionsgespräche mit Vertretern aller im Landtag vertretenen Parteien. Fragen zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten oder zur Begleitung der voranschreitenden digitalen Transformation wurden ebenso gestellt wie zur Weiterentwicklung der Lehrpläne an weiterführenden Schulen. Zu diesen Themen hatten die Mitglieder des Landesverbandes bereits im Laufe des Jahres Positionspapiere verabschiedet. Die einzelnen Fraktionsgespräche waren eine hervorragende Gelegenheit, um die darin gestellten Forderungen direkt bei den Adressaten zu platzieren. Diese Chance bot sich auch in zwei Hintergrundgesprächen mit den beiden Staatsministerinnen Kerstin Schreyer und Judith Gerlach, die von ihren Herausforderungen in der Regierungspraxis berichteten.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion mit den bildungspolitischen Sprechern aller Fraktionen, die zu ihren Vorstellungen der weiteren Entwicklung des Bildungssystems befragt wurden. Diese mussten nicht nur zum Anspruch der Wirtschaftsjunioren Stellung beziehen das Fach Unternehmertum in den weiterführenden Schulen einzuführen. Den Wirtschaftsjunioren ist ebenfalls ein Anliegen, das Erlernen digitaler Kompetenzen in die Lernpläne der Schulen aufzunehmen. „Die Diskussion zeigte deutlich, dass die Vorstellungen von Wirtschaft und Politik auch hier in einigen Punkten auseinander gehen“, so Marlen Wehner. Genau an dieser Stelle tritt die Bedeutung eines regelmäßigen Austausches offen zu Tage.
Auch in diesem Jahr wurden zahlreiche Kontakte geknüpft und weitere Treffen zum Austausch vereinbart. Denn im Idealfall folgt auf den Besuch im politischen Betrieb der Gegenbesuch der Parlamentarier in den Betrieben der Wirtschaftsjunioren.