Politische Positionen

DIE STIMME DER JUNGEN WIRTSCHAFT
UND IHRE POLITISCHEN POSITIONEN

Die Arbeitswelt befindet sich im Aufbruch. In naher Zukunft wird sich unser Arbeitsalltag in vielen Bereichen grundlegend wandeln, diese Veränderungen zu meistern ist eine Aufgabe, der sich sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer stellen müssen.

Die Motoren dieses massiven Transformationsprozesses sind u.a. die Digitalisierung, Globalisierung, Demographie und Arbeitskräfteangebot der Zukunft sowie der kulturelle Wandel.

Aufbauend auf dem Jahresmotto 2018 „Arbeiten 4.0 – wie geht es weiter in der Arbeitswelt?“ wollen wir in 2019 unseren Blick weiter schärfen und dem Jahresmotto „Führung 4.0 – Effektive Führung im Wandel“ weiter gemeinsam, aus Sicht der Wirtschaftsjunioren Bayern, diesen Prozess betrachten und mitgestalten. 

Was sind unsere Ziele? Ein fair ausgehandelter Kompromiss zwischen den Flexibilitätserfordernissen der Arbeitgeber und den Bedürfnissen auf Arbeitnehmerseite. Darüber hinaus fordern wir eine Weiterbildungsoffensive und ein Recht auf Weiterbildung, weil sich Tätigkeiten in einem neuen bisher ungekannten Ausmaß verändern werden.

Mit den im Vorfeld der bayerischen Landtagswahl im vergangenen Jahr mit den gesamten bayerischen Wirtschaftsjunioren ausgearbeiteten und verabschiedeten Politischen Positionen werden wir die Entwicklungen der Landespolitik begleiten und zu einzelnen Themenfeldern weitere Positionspapiere erarbeiten. Diese Forderungen werden wir direkt beim Adressaten platzieren. 

Wir Wirtschaftsjunioren verstehen es als unsere Kernaufgabe, uns in diesem Prozess einzubringen und die Digitalisierung der Arbeitswelt aktiv mitzugestalten. Gemeinsam mit der Politik wollen wir den Freistaat Bayern zukunftsfähig machen.

Wir sind die Stimme der jungen Wirtschaft in Bayern, wir sind die Zukunft.

Aktuelle Positionspapiere

Moderner und Generationengerechter Sozialstaat

Fachkräftemangel entgegenwirken

Steuern

Neustart Energieversorgung

Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft

Wirtschaft & Bildung

Bürokratieabbau

Ausbau von digitalen Verwaltungsangeboten in allen Behörden.

Mit der zunehmenden Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist das behördliche postalische Antrags- und Berichtswesen nicht mehr zeitgemäß und Bedarf einer umgehenden Digitalisierung. Durch die Schaffung eines digitalen Antrags- und Berichtswesens können die Bearbeitungszeiten sowohl in den Behörden als auch in den Unternehmen massiv verkürzt werden.

Digitalkompetenz

Weiterbildung von Lehrkräften im Umgang mit zeitgemäßer technischer Ausstattung. 

Mit der angekündigten Ausweitung des Angebotes von „digitalen Klassenzimmern“ müssen die Lehrkräfte aller Altersstufen aus- und weitergebildet werden, um mit den neuen Möglichkeiten (Hard- und Software, Cloudlösungen, usw.) einen zeitgemäßen Unterricht gestalten zu können. Dies kann nicht nur im Rahmen der üblichen Fortbildungsmaßnahmen erfolgen, sondern muss mit zusätzlichen Angeboten (Freistellungen) auch strukturell ermöglicht und gefördert werden.

Modernisierung von Lehrplänen

Anpassung der Lehrpläne auf den zeitlichen Fortschritt sowie mehr Praxisnähe zum Einstieg in das Berufsleben.

Die Lehrpläne aller Schulformen (allgemeinbildende und Berufsschulen) müssen zeitnah inhaltlich auf den aktuellen gesellschaftlichen und technischen Stand angepasst werden, vor allem im Hinblick auf Digitalisierung und Globalisierung (Vernetzung), um die Lücke zwischen Theorie und Praxis nicht noch weiter zu vergrößern.  Zudem sollten fächerübergreifende Projekte und Arbeit im Team forciert werden, da dies zunehmend der späteren Praxis im Berufsleben entspricht.

Fachkräftemangel

Stärkung der dualen Berufsausbildung durch verpflichtende Schulpraktika in allen allgemeinbildenden Schulen im vorletzten Schuljahr. 

Das Schulpraktikum ist ein Erfolgsfaktor im Rahmen der Berufsorientierung. Mit der Berücksichtigung eines verpflichtenden Schulpraktikums im vorletzten Schuljahr aller allgemeinbildenden Schulen (Mittel-, Wirtschafts-, Realschulen und Gymnasien) wird die Berufsorientierung hin zur dualen Berufsausbildung gestärkt, um dem Fachkräftemangel weiter entgegenzuwirken.

Gründung & Unternehmertum

Bürokratieabbau

Überprüfung neuer Gesetze und Verordnungen im Vorfeld auf ihre Praxistauglichkeit bei der betrieblichen Umsetzung.

Mit dem Erlass von neuen Gesetzten bzw. Verordnungen gehen oftmals weitreichende bürokratische Auflagen in der betrieblichen Umsetzung einher. Der bereits bestehende Praxis-Check muss um die Auswirkungen auf kleine und mittlere Unternehmen, welche die Basis unseres wirtschaftlichen Erfolges in Bayern sind, ausgeweitet werden. Es muss sichergestellt werden, dass der Großteil der Unternehmen durch die Umsetzung neuer Gesetze bzw. Verordnungen nicht benachteiligt wird.

Förderungen

Verbesserung der Transparenz bezüglich Angebot und Beantragung von Förderangeboten für Start-ups sowie bestehende Unternehmen.

Die Bayerische Staatsregierung unterstützt mit einer Vielzahl von Förderangeboten das unternehmerische Wirken im Freistaat, jedoch sind diese nur teilweise bekannt. Durch die Schaffung einer eigenen digitalen Plattform, auf welcher alle Förderangebote der Bayerischen Staatsregierung gelistet sind, wird die Transparenz und somit die Beteiligung von Seiten der Wirtschaft erhöht. Nur so können die intendierten strukturellen Verbesserungen auch wirklich greifen.

Ehrbarer Kaufmann

Einführung eines Schulfachs „Unternehmertum“ in allen allgemeinbindenden Schulen.

Mit der Einführung eines Schulfachs „Unternehmertum“ in allen allgemeinbindenden Schulen (Mittel-, Wirtschafts-, Realschule und Gymnasium) sollen sowohl die gesellschaftliche Funktion als auch die Erfolgschancen von Unternehmern vermittelt werden. So soll ein tieferes Verständnis für unternehmerische Verantwortung geschaffen und ein neuer „Gründergeist“ in Bayern gefördert werden. Dies soll bei der Modernisierung der Lehrpläne berücksichtigt werden.

Digitalisierung & Innovation

Infrastruktur

Ausbau bestehender Kommunikationstechnologien (Breitband = Glasfaser, Mobilfunk = 5G) zur Sicherstellung von mobiler Arbeit sowie neuer Mobilität.

Um den Anschluss an die weltweiten digitalen Vorreiter nicht weiter zu verpassen, müssen jetzt die Weichen für eine funktionierende flächendeckende Kommunikationstechnologie gestellt werden. Nur so kann Bayern und letztlich auch Deutschland auch weiter als produzierender Industrie- und Hightech-Standort bestehen. Hierzu ist es notwendig, die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen, rechtlich wie finanziell, jetzt zu schaffen.

Aus- und Weiterbildung

Förderung von Weiterbildungsangeboten zur Steigerung der Digitalkompetenz für Mitarbeiter/-innen aller Altersstufen.

Im Rahmen des Digitalbonus Bayern sollen Weiterbildungsangebote zur Steigerung der Digitalkompetenz für Mitarbeiter/-innen aller Altersstufen für kleine und mittlere Unternehmen gefördert werden, um hier einen größeren Anreiz zur Realisierung zu schaffen.

Vereinfachung von Gesetzen

Überprüfung von bestehenden Gesetzten und Verordnungen auf ihre Praxistauglichkeit bei der betrieblichen Umsetzung.

Viele bestehende Gesetze und Verordnungen sind mit großen bürokratischen Auflagen in der betrieblichen Umsetzung verbunden. Mit der fortschreitenden Digitalisierung sind die darin enthaltenen Vorschriften auf ihre praktische Umsetzbarkeit hin zu prüfen, um die betriebliche Belastung, zum Beispiel durch Dokumentationspflichten, zu reduzieren.

Datenschutz

Schaffung von datenschutzkonformen Schnittstellen zwischen den bayerischen Behörden zum Ausbau von digitalen Prozessen zur Reduzierung der Bearbeitungszeiten.

Aufgrund der verschiedenen fachlichen Zuständigkeiten im Antrags- und Berichtswesen müssen die technischen Voraussetzungen zur Einführung von digitalen Prozessen geschaffen werden, damit der Informationsfluss zwischen den einzelnen Fachabteilungen beschleunigt wird und somit eine erhebliche Reduzierung der Bearbeitungszeiten möglich wird.

Beruf & Familie

Flexibilisierung der Arbeitszeiten

Schaffung von mehr Flexibilität für eigenverantwortliche unbürokratische Lösungen für Betriebe und Beschäftigte durch mobiles Arbeiten.

Durch eine Flexibilisierung muss ermöglicht werden, das Familienleben besser in den täglichen Arbeitsablauf zu integrieren. Die Arbeitszeiten müssen so gestaltet werden können, dass eine Mischung von Präsenszeit und mobiler Zeit über den Tag hinweg verteilt bedarfsgerecht für das Familien- und Berufsleben möglich ist. Damit einher geht eine Erhöhung der Eigenverantwortung bei den Beschäftigten.

Kinderbetreuung

Anpassung der Öffnungszeiten/ Buchungsmöglichkeiten von Kindertagesstätten bzw. der Ganztagsbetreuung an den Bedarf der Arbeitnehmer/-innen.

Unterstützung der kommunalen Träger mit der Schaffung von Möglichkeiten, um die Betreuungsangebote vor Ort auszubauen. Dadurch soll der tatsächliche Bedarf (verlängerte Öffnungszeiten bzw. Ganztagsbetreuung von schulpflichtigen Kindern) wohnortnah gedeckt werden.

Wohnraumsituation

Reduzierung der Bau- bzw. Baunebenkosten durch Reduzierung der gesetzlichen Vorgaben.

Die gesetzlichen Vorschriften (ENEV, archäologische Grabungen, usw.) sind ein großer Bestandteil der Bau- bzw. Baunebenkosten und sind auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, um einer weiteren Verschlechterung der Wohnraumsituation entgegenzuwirken. Dies muss auch für Sanierungen und Umbaumaßnahmen zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum gelten.